D.E.A.L.: Das Konzept hinter der 4-Stunden-Woche
D wie Definition oder Ziele identifizieren
Jede Veränderung beginne im Kopf. Daher müsse jeder für sich selbst bestimmen, was er im Leben erreichen, welche Ziele er verwirklichen und womit er seine Zeit verbringen möchte. Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sehen heute allerdings eher vor, dass wir lediglich auf die Rente hinarbeiten, um auch erst dann wirklich frei leben zu können. Besser wäre ein System, das uns bereits jetzt ermöglichen würde, das Leben zu führen, das wir auch führen wollen.
Um dies zu können, müssen zunächst die Ziele, das gewünschte Lifestyle-Design identifiziert werden. Das können so etwas Banales sein wie „Ich möchte einen roten Jaguar fahren“. Anschließend müssen die Kosten für das gewünschte Lifestyle-Designbestimmt. Für einen roten Jaguar müsste man bei einem Durchschnittsjob sehr lange sparen. Die meisten würden aber lieber in jungen Jahren und nicht als Rentner einen Sportwagen fahren. Die Lösung? Einen Sportwagen könne man zum Beispiel auch leasen. Ebenso müsse ein Haus nicht gleich gekauft, sondern könne auch angemietet werden. Aus dem gewünschten Lifestyle lässt sich schließlich ein monatlicher finanzieller Mehrbedarf ableiten, der in aller Regel ziemlich genau beziffert werden kann.
E wie Elimination oder rigoroses Zeitmanagement
Anschließend werden die „Zeitfresser“ – also alles, was unnötig Zeit kostet – identifiziert und eliminiert. Ferriss ist ein Anhänger des Pareto-Prinzips (sogenannte 80-zu-20-Regel), nach welchem mit 20 Prozent des Zeitaufwands 80 Prozent der Arbeit erledigt werden können. Gleichzeitig bedeutet dies, dass für die fehlenden 20 Prozent 80 Prozent der Zeit verschwendet würden. Dies lohne sich laut Ferriss nicht, weshalb man sich mit den 80 Prozent zufrieden geben sollte. Dies genüge in aller Regel auch, um einen normalen Job zu erledigen.
Das heißt aber auch im Umkehrschluss, dass 80 Prozent der Zeit zur Verfügung stehen, um den gewünschten Lifestyle – den Sportwagen oder das Haus – durch eine unternehmerische Nebentätigkeit (Ferriss bezeichnet diese als „Muse“) zu finanzieren und schließlich zu genießen.
A wie Automation oder Outsourcing von Prozessen und automatisiertes Einkommen
Ferriss legt nahe, so viele Bereiche wie möglich outzusourcen, um die für den gewünschten Lifestyle erforderlichen Freiräume zu schaffen. Und das gelte sowohl für den geschäftlichen als auch privaten Bereich. So könne man im privaten Bereich einen virtuellen Assistenten engagieren, der für einen die Termine managt, vor dem Einkauf die Preise vergleicht usw. Selbiges gelte für das „Side-Business“ bzw. die „Muse“, die einmal implementiert, ein fortlaufendes, automatisiertes Einkommen sichern und so den gewünschten Lebensstil finanzieren soll.
Ferriss selbst besaß – er verkaufte seine „Muse“ vor kurzem – zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung einen Vertrieb für Nahrungsergänzungsmittel, dessen operatives Geschäft von den Bestellung bis Lieferungen von einem von Ferriss beauftragten Service- und Callcenter abgewickelt wurde. Zeit sei schließlich wichtiger als Geld, denn verlorenes Geld kann man erneut verdienen, verlorene Zeit dagegen nicht.
L wie Liberation oder Befreiung vom alltäglichen Hamsterrad durch ortsunabhängiges Arbeiten
Schließlich müsse man sich physisch befreien, um auch dort arbeiten zu können, wo man sein möchte. Dies sei für selbstständige Unternehmer einfacher umzusetzen als für Angestellte, die ihrem Chef beweisen müssen, dass sie zum einen unverzichtbar für das Unternehmen sind und zum anderen effektiver außerhalb der Firma arbeiten können. Letztendlich sei es schließlich egal, ob man Zuhause im Home-Office arbeite oder am spanischen Strand, solange das Ergebnis stimme.
Links:
Mehr Informationen zum Konzept D.E.A.L. in Tim Ferriss‘ Buch:
„Die 4-Stunden-Woche: Mehr Zeit, Mehr Geld, Mehr Leben.“ (deutsch)
„The 4-Hour Workweek: Escape 9-5, Live Anywhere, and Join the New Rich“ (englisch)
Beispiele für erfolgreiche „Side-Businesses“ („Muse“):
http://fourhourworkweek.com/category/muse-examples/