TED Talk von Tim Ferriss – Werde auch zum Unglaublichen Hulk

Im offenen Meer schwimmen? Japanisch sprechen oder Tango tanzen nach nur wenigen Wochen? In seinem TED Talk beschreibt Tim Ferriss, wie er nach und nach durch eigene Erfahrungen gelernt hat, Dinge zu tun, vor denen er vorher aufgrund schlechter Erfahrungen Angst hatte.

Als Zweijähriger war Tim Ferriss fest davon überzeugt, der unglaubliche Hulk zu sein: Wenn sich seine Eltern nach einem langen Arbeitstag abends erholen wollten, stürmte der junge Tim ins Wohnzimmer, sprang aufs Sofa, riss breitbeinig stehend die Sofakissen hoch und schmiss diese laut brüllend zu Boden. Als Siebenjähriger verbrachte Ferriss dann einen Sommer in einem Ferienlager. Dort gingen die Kinder mittags immer schwimmen. Er selbst hatte als zu früh geborenes Kind mit einem kollabierten Lungenflügel da schon immer leichte Berührungsängste. Als er es dennoch wagte, kam es zu einem Zwischenfall, der ihn nicht nur in Todesangst versetzte: Er hörte auf, sich wie der Unglaubliche Hulk zu fühlen. Und hatte seitdem Angst vorm Schwimmen. Mit 31 hat sich Tim Ferriss dieser Angst gestellt, ist einen Kilometer auf offenen Meer geschwommen und hat sich, als er aus dem Wasser stieg, wieder wie der unglaubliche Hulk gefühlt.

Aber wie genau hat er das geschafft?

Ferriss sagt, um so etwas zu tun können, müssen die Dinge, vor denen wir Angst haben, dekonstruiert werden. Ein komplexes Thema wie das Schwimmen mit all seinen Bewegungsabläufen müsse in kleine, überschaubare Einheiten zergliedert werden. Anschließend konzentriere man sich im Training auf die Einheiten, die für den größten Erfolg sorgen. So habe er sich die biomechanischen Abläufe beim Schwimmen genauer angeschaut und festgestellt, dass nicht der Antrieb durch die Fußarbeit das entscheidende Kriterium sei, sondern die Hydrodynamik.

 

Wichtig sei eine horizontale Körperhaltung, damit der Unterkörper quasi im Windschatten des Oberkörpers durchs Wasser gleiten könne.Und dafür sei es wiederum wichtig, dass der Körper weitestgehend unter Wasser ist. Letztendlich schwimme man nicht auf dem Bauch, wie zumeist angenommen werde, sondern stromlinienförmig und abwechselnd auf der rechten und linken Seite. Mithilfe der Fußarbeit werde lediglich die Hüfte rotiert, während die Arme abwechselnd im 45°-Winkel in das Wasser gleiten und für den Antrieb sorgen.

Vom Schwimmen zur japanischen Sprache und dem Tango-Tanzen

In analoger Weise hat Ferriss die Japanische Sprache und das Tango-Tanzen analysiert. Auch hier habe er sich zunächst die gängigen Lehrmethoden angeschaut und anschließend nach den impliziten Regeln gefragt. Wie? Indem er sich die Besten der jeweiligen Disziplin herausgesucht und analysiert habe, was diese gemein haben und implizit tun, ohne dass dies in den Anleitungen steht. Und genau auf diese Bereiche habe er sich dann konzentriert. Und nach diesem Prinzip könne man so gut wie alles lernen.

Angst ist dein Freund, sagt Ferriss. Und zeige Dir in den meisten Fällen, was Du unbedingt noch tun solltest. Die spannendsten Erlebnisse habe er immer dann gehabt, wenn er sich im Vorfeld die einfache Frage gestellt habe: Was ist das Schlimmste, was passieren kann?